programm archiv

25.02.2005
Videocouch: INDEX DVD Edition

Die KurzFilmAgentur Hamburg ist zu Gast im feld und stellt diese außergewöhnliche DVD Edition anhand einzelner Filme vor.

Ähnlich einem Kleinverlag für anspruchsvolle Literatur übernimmt INDEX die Herausgeberschaft und den Vertrieb für audiovisuelle Publikationen zur österreichischen und internationalen Film- Video- und Medienkunstgeschichte. Zum Auftakt der Reihe wurden 15 DVDs in der Hauptsache zum Werk einzelner österreichischer KünstlerInnen produziert.

 

 

4 von 15 INDEX DVDs:

 

Kurt Kren - Action Films

Die Frucht der Begegnung mit den Aktionisten Otto Mühl und Günter Brus. Auch hier: Konfrontation, Widerspruch, Auflösung ­ und zwar nach beiden Richtungen. Ein künstlerischer Balanceakt zwischen einer sozialen Wirklichkeit, die rabiat reagiert (u.a. wird Kurt Kren wegen seiner Filme aus der Nationalbank entlassen), und den Aktionen selbst, die Kren mit seinen Cut-up-Montagen zu messerscharfen Wahrnehmungsbomben komprimiert.

 

Gustav Deutsch - Film ist.

In der Konfrontation, im Aufeinanderprallen dieser Bilder, die nur das Kino so erfinden kann, wird die ganze Gewalt der siebenten Kunst spürbar ­ und die Weltbilder eines Filmemachers, der seit Jahrzehnten, wie besessen, an der Archivierung der nirgendwo endenden Präsentations- und Faszinationsformen des Kinos arbeitet.

 

Gržinić/Šmid - A Selection of Video Works from 1990-2003

Marina Gržinić und Aina Šmid sind wichtige Vertreterinnen der slowenischen Videokunst. Ihre politische Kunst attackiert die vielschichtigen Grundlagen des videografischen Mediums und seinen Bezug zu Massenmedien. Sie verwenden Querverweise aus Kino, Literatur, Theater, bildender Kunst und Philosophie, sie mobilisieren ein enormes kulturelles Reservoir, das sie innerhalb der sozialen und politischen Realität des Post-Sozialismus neu lesen. Der Transvestismus wird in ihrer Arbeit zu einer linguistischen Strategie. Gržinić und Šmids Arbeit beweist, dass die post-kommunistische Desillusionierung eine außergewöhnliche Dynamik des Widerstandes hervorbringen kann.

 

Peter Tscherkassky - Films from a Dark Room

Tscherkassky legt in quasi musikalischer Montage die schwarzweißen Bilder übereinander und gegeneinander, spielt mit trügerischer Ruhe und ekstatischer Entladung, konstruiert Motivwiederholungen und -variationen ­ und bezieht dabei die äußeren Ränder des Materials, etwa die Tonspur und die Perforation des Filmstreifens, in seine Komposition mit ein. Der outer space des Kinos beginnt an den Kanten seiner Bilder.